Rundum-Schutz
Wenn du mit deinem Kind eine kleine Fahrradtour unternehmen möchtest oder es gerne regelmäßig mit dem Fahrrad in die Kita bringen möchtest, dann hast du bestimmt schon darüber nachgedacht, wie du dein Kind am besten auf dem Rad mitnehmen kannst. Viele Eltern entscheiden sich dann entweder für einen Fahrradsitz oder für einen Fahrradanhänger. Wir stellen dir die Vor- und Nachteile beider Varianten vor. Am Ende kannst du entscheiden, welches der beiden Systeme deinen alltäglichen Anforderungen am besten entspricht.
Rechtliches vorweg: Was ist bei der Mitnahme von Kindern auf dem Fahrrad erlaubt?
Sofern ein Kind selbstständig und aufrecht auf einem Fahrradsitz sitzen kann, darfst du es auf dem Fahrrad mitnehmen. Aber nur, wenn du als Fahrer mindestens 16 Jahre alt bist. Die kleinen Passagiere dürfen maximal 7 Jahre alt sein, um im Fahrradanhänger oder auf dem Fahrradsitz mitzufahren. Im Fahrradanhänger dürfen 1-2 Kinder mitfahren. Helm und Gurtsysteme sind sowohl beim Fahrradsitz als auch beim Fahrradanhänger Pflicht.
Bei einem Fahrradanhänger ist auch das zulässige Gesamtgewicht des Anhängers zu beachten. Dieses findest du in der Bedienungsanleitung des Fahrradanhängerherstellers. Gleichzeitig solltest du auf die vorgeschriebene Beleuchtung nach StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) achten. Die Beleuchtung am Fahrradanhänger darf nicht verdeckt sein. Zusätzlich sind reflektierende Streifen und Speichenrückstrahler anzubringen.
Fahrradsitz und Fahrradanhänger im Vergleich
1. Fahrradsitz
Transport im Fahrradsitz: Das Alter entscheidet
Wer sich Gedanken darüber macht, welche Transportmöglichkeit vorteilhafter ist, um sein Kind auf dem Fahrrad mitzunehmen, fragt sich meist zuerst: Ab wann kann ich überhaupt ein Kind auf dem Fahrrad mitnehmen? Die richtige Transportvariante ist nämlich auf vom Alter des Kindes abhängig. Wenn der Nachwuchs bereits selbstständig aufrecht sitzt und ausdauernd genug ist, können die ersten Ausflüge im Fahrradsitz im Alter von ca. 3 Jahren stattfinden. Voraussetzung ist, dass dein Kind keine Angst vor dem Fahrradfahren hat und ruhig auf dem Fahrrad sitzt. Es muss beispielsweise Unebenheiten auf der Strecke ausgleichen können.
Fahrradsitz vorne oder hinten?
Beim Fahrradsitz hast du die Möglichkeit, dein Kind entweder vorne auf der Fahrradstange oder hinten auf dem Gepäckträger mitzunehmen. Wenn du dich dafür entscheidest, dein Kind vorne im Kindersitz auf dem Fahrrad mitfahren zulassen, solltest du folgendes beachten: Der Fahrradsitz vorne darf nicht beim Lenken behindern. Einige Sitzmodelle verfügen nicht über ausreichende Rücken- und Kopfunterstützung. Nicht jeder Fahrradrahmen hält dem Gewicht eines Kindes stand.
Gleiches gilt für den Gepäckträger: Seine Traglast muss ausreichend sein, um dein Kind sicher transportieren zu können. Generell solltest du darauf achten, dass die Größe und Tragkraft des Sitzes auf das Gewicht und Alter deines Kindes ausgelegt sind. Hinweis: Kinder mit einem Gewicht von mehr als 15 Kilogramm müssen grundsätzlich hinten im Fahrradsitz sitzen.
Checkliste: So erkennst du einen sicheren Fahrradsitz
Weitere Vor- und Nachteile des Fahrradsitzes
Der Fahrradkindersitz ermöglicht deinem Kind eine gute Rundumsicht, schützt jedoch nicht vor Sonne und Regen oder Insekten. Für Gepäck ist mit Fahrradsitz kaum mehr Platz. Während der Fahrt hast du eine gute Sicht auf dein Kind und ihr könnt euch miteinander unterhalten. Der Fahrradsitz ist erheblich günstiger in der Anschaffung ist als ein Fahrradanhänger.
2. Fahrradanhänger
Fahrradanhänger für die ganz Kleinen
Mit dem Fahrradanhänger können bereits Säuglinge bequem transportiert werden, wenn spezielle Babyschalen an Bord sind. Diese Babyschalen sind notwendig. Schläft der Säugling im Fahrradanhänger kann dies Gefahren mit sich bringen. In der Schlafphase kann das Kind Unebenheiten nicht aktiv ausgleichen, was Verletzungen im Nacken- und Kopfbereich verursachen kann. Daher sollte bei Säuglingen der Kopf und der Nacken gut gepolstert werden.
Fahrradanhänger: Der Umgang sollte geübt sein!
Im Gegensatz zum Fahrradkindersitz ist der Anhänger jedoch erheblich schwerer und größer. Er erfordert entsprechende Muskelkraft und Geschick beim Rangieren und Fahren. Besonders auf Steigungen und engen Wegen kann die Beherrschung des Gespanns zu Problemen führen. Ein Elektrofahrrad kann dabei gute Dienste leisten. Zudem sollte das An- und Abkuppeln geübt werden. Die Unterbringung des Fahrradanhängers muss ebenfalls geplant werden. Schon das Abstellen des Anhängergespanns kann wegen der Länge und Breite schwierig werden.
Mehr Platz und Schutz im Hänger
Der Fahrradanhänger leistet besonders auf längeren Strecken gute Dienste. Ein bis zwei Kinder können im Anhänger mitfahren, ohne sich beim Radfahren anstrengen zu müssen. Auch kleinere Einkäufe haben dort Platz. Wichtig ist aber, dass dein Fahrrad als Lastenträger ausreichend stabil ist. Es sollte einen Fahrradanhänger mit bis zu zwei Kindern ziehen können. Der Fahrradanhänger bietet außerdem den besseren Schutz gegen Wind und Wetter. Auch Insekten haben keine Chance, wenn ein Insektennetz den Zugang versperrt.
Checkliste: Fahrradanhänger
Bevor du dich auf große Fahrt mit dem Fahrradanhänger begibst, solltest du einen kurzen Check durchführen und folgendes überprüfen:
Lass dir am besten bei der Kaufberatung einmal zeigen, worauf du achten musst, damit dein Fahrradanhänger verkehrssicher bleibt. Auch eine regelmäßige Inspektion in einer Fahrradwerkstatt ist ratsam. So steht einer sicheren Fahrradtour mit Anhänger nichts im Weg.
Dürfen Fahrradanhänger und Kindersitz gleichzeitig genutzt werden?
Prinzipiell dürfen Fahrradanhänger und Kindersitz gleichzeitig zum Einsatz kommen. Allerdings solltest du vorsichtig sein: Die Doppelbelastung erfordert nicht nur eine erhebliche Leistung des Erwachsenen, sondern auch eine enorme Stabilität des Fahrrads. Gelingt es dir zum Beispiel nicht, auf Unebenheiten oder Steigungen die doppelte Last in ausreichender Geschwindigkeit zu bewegen, besteht die Gefahr, dass das Fahrrad mit dir und dem Kind umkippt.
Es ist auch erlaubt einen Fahrradsitz vorne und hinten gleichzeitig zu nutzen. Doch auch hier solltest du vorsichtig sein. Bei einem Zappelphilipp vorne oder hinten kann es für dich schwierig sein, die Balance auf dem Fahrrad zu halten. Da der Fahrradsitz auf dem Gepäckträger ohnehin sicherer ist, und zwei Kinder gleichzeitig eine große Belastung darstellen, raten wir dir von dieser Variante ab.
Fazit
Ein hochwertiger Fahrradsitz eignet sich genauso gut für den Transport von Kindern, wie ein gut ausgestatteter Fahrradanhänger. Der Kindersitz aber überzeugt insbesondere auf Kurzstrecken und mit einem unkomplizierten Handling. Der Fahrradanhänger spielt seine Stärken dagegen überwiegend auf Langstrecken aus. Wofür du dich letztendlich entscheidest, hängt von deinen Bedürfnissen ab.
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