Rundum-Schutz
Paul Schmidt-Hellinger ist Langstreckenläufer und Arzt und hat sich wie kaum jemand mit der Frage beschäftigt, was der Körper wirklich fürs Laufen braucht.
Schildow, gleich hinter der Berliner Stadtgrenze, drüben die Weltstadt, hier die Wildnis. Paul Schmidt-Hellinger mag die Gegensätze, er braucht sie. In Berlin arbeitet er als Sportmediziner in der Charité, ist Verbandsarzt der Leichtathletik-Nationalmannschaft. Zuletzt arbeitete er auf der Corona-Intensivstation. Schmidt-Hellinger läuft zur Arbeit, entlang von Seen und Feldern. Für ihn ist das der schnellste, gesündeste und umweltfreundlichste Weg. Und 15 Kilometer sind keine Distanz für einen, der einst den Europarekord über 50 Kilometer lief.
Der 36-Jährige hat früh erkannt, dass Laufen mehr ist als ein Sport, ein Lebensgefühl. Früher suchten die Menschen beim Marathon Grenzerfahrungen und Rekorde, heute ist es mehr und mehr ein Lebensgefühl. Trailrunning, Ultraläufe haben eine neue Szene in den Sport gebracht, eine kulturelle Dimension, in der es weniger um Zeiten geht. Schmidt-Hellinger spricht vom Bedürfnis nach Einzigartigkeit. Er ist einer der führenden Köpfe der neuen Läufer-Szene. Einer, der nach einem Lauf auch mal die Nacht durchtanzt. Auch abends verabredet er sich oft noch zum Laufen, mit den Kraft Runners hat er eine Lauf-Community. Abends geht es ihm darum, den Kopf freizubekommen und eine gute Zeit zu haben. „Es geht beim Laufen darum, den Körper zu spüren, den Körper runterfahren, es geht um den richtigen Flow“, sagt er.
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Ohne Freude geht es nicht
Schmidt-Hellinger weiß, wovon er spricht. Denn wie kaum jemand sonst hat er sich mit dem Körper beim Laufen beschäftigt. Über die Jahre wurde er zu einem Experten für spezielle Ernährung, der sich bei Läufen die eigenen Säfte mischt. Im Ausdauersport geht es nach wie vor sehr stark um kohlehydratreiche Ernährung, dabei geht es aber auch um die Freude an der Ernährung. „Ohne die Emotionen geht das eigentlich nicht“, sagt er. Beim Essen achtet er auf unverarbeitetes Obst und Gemüse, das er sich klein schneidet, umso kleiner, je müder er ist und je mehr er trainiert hat. Dann muss der Körper nicht mehr so viel arbeiten.
Beim Halbmarathon werden vor allem Kohlenhydrate verbrannt. Vor einem Halbmarathon etwa sollten Läufer sechs bis acht Wochen vorher auf kohlenhydratreiche Ernährung umstellen. Zwei bis vier Stunden vor einem Training und in den zwei Tagen vor dem Rennen wiederum geht es laut Schmidt-Hellinger dann darum, Ballaststoffe zu vermeiden. Schmidt-Hellinger postet vor den Rennen gerne den Hashtag #nofiber. Kein Ballast!
Laufen bis ins hohe Alter
Er kommt aus Sachsen, begann zu Schulzeiten mit dem Laufen und wunderte sich, als er plötzlich der Schnellste war. In der fünften Klasse lief er die 1.000 Meter ohne spezielles Training in 3:48 Minuten, später nahm er an Juniorenmeisterschaften und Crosslauf-Europameisterschaften teil. Seinen ersten Marathon lief er 2009 in Dresden und gewann sofort, die Zeit: 2:32:45 Stunden.
Heute ist Laufen für ihn zum einen mentaler Ausgleich zu seinem Alltag als Arzt und junger Vater. Das Laufen gebe ihn dabei noch den „Extra-Boost“. Die Fitness komme automatisch.
Als Arzt der Nationalmannschaft der Leichtathleten ist er zusätzlich auf der Suche nach dem perfekten Mix für Körper und Geist. Er sieht sich auch in 20, 40 Jahren um den gleichen See laufen, wenn auch nicht mehr so häufig – und nicht mehr so schnell. „Entgegen früherer Annahmen ist Laufen gelenkschützend“. Die Aussage, das mache die Knie kaputt, sei nicht mehr haltbar.
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